Die Zeiten, in denen Kinder nichts mit Technik am Hut haben, sind vorbei. Zum Glück! Heutzutage sind viele Kinder echte Profis in der Handhabung von Tablets und Smartphones und damit teilweise geschickter als ihre Eltern. Allerdings ist nicht alles kindgerecht oder empfehlenswert, was sie dort zu sehen bekommen. Seid ihr auf der Suche nach qualitativ hochwertigen Apps? Dann lege ich Euch den Blog “Ene mene mobile” von Martina und Feli ans Herz: Ein wunderbarer Kompass im App-Dschungel. Wie die beiden zu ihrem Blog gekommen sind und was ihn auszeichnet, verraten sie heute im Interview. Viel Spaß!
Liebe Martina, liebe Feli, danke, dass Ihr Euch Zeit für ein Gespräch mit mir nehmt. Mögt ihr Euch kurz vorstellen?
Hallo Laura, danke dir auch für dein Interesse an uns. Wir sind Martina, 27 Jahre und Fotografin, und Feli, 28 und Art Direktorin. Wir kommen beide ursprünglich aus Bayern, unsere neue Heimat ist nun aber Berlin. Eng befreundet sind wir seit über vier Jahren und vor 1,5 Jahren haben wir dann unseren Blog gegründet.
Ihr betreibt den Blog “Ene mene mobile”, ein Angebot, um sich im undurchschaubaren Kinder-App-Dschungel zurechtzufinden. Wie seid ihr auf die Idee für Euren Blog gekommen?
Als Fans von schönen Illustrationen stöberten wir bei abendlichen Treffen gerne immer wieder in Felis Kinderbuch-Sammlung. Da wir uns auch sehr für neue Medien und Technik interessieren, haben wir eines Abends die „Kleiner Fuchs Kinderlieder“-App von Fox and Sheep entdeckt. Wir haben sie gleich runtergeladen und waren total begeistert. Das hat unser Interesse geweckt: da muss es doch noch mehr tolle Apps geben für Kinder. Wir suchten und mussten unsere Google-Techniken voll ausreizen, denn so einfach stellte sich die Suche gar nicht raus. Wir fanden ein paar Seiten, die Apps vorstellten, aber keine sagte uns so richtig zu. Wirklich schön illustrierte Apps zu finden, war echt schwierig – aber es gab sie! Da sagten wir uns, das müssen wir Eltern einfacher machen.
Was macht denn eine gute und schöne App aus? Bewertet ihr nach festen Kriterien?
Unser Anspruch war es von Anfang an, nur App-Hightlights vorzustellen. Wir geben also nur Download-Empfehlungen und keine Kritik. Welche App wir empfehlen ist in erster Linie erst mal subjektiv. Aber uns sind schon ganz bestimmte Dinge wichtig, wie die Grafik und der Mehrwert. Dabei muss eine App nicht immer gleich lehrreich oder pädagogisch wertvoll sein, wie es so schön heißt, sondern kann auch mal einfach nur Spaß machen. Wir achten auch auf die Vertonung und Musik, sowie die Animationen und technische Gimmicks. Für uns ist eine gute App kindgerecht illustriert, witzig und modern. Kinderbuch-Apps sollten außerdem eine spannende Geschichte erzählen und Interaktivität bieten – kann das Kind Dinge antippen, wischen und entdecken, macht das die App viel unterhaltsamer. Und ganz wichtig ist immer, dass die App frei von Werbung und In-App-Käufen ist – eine App für Kinder muss dahingehend einfach sicher sein und die Eltern sollen sich keine Sorgen machen.
Welche App würdet ihr gerade besonders empfehlen und warum?
Martina: Ich bin gerader großer Fan von „CHOMP“ von Christoph Niemann. Bei der App wird das eigene Gesicht über die Kamera des iPads in lustig animierte Zeichnungen von Illustrator Christoph Niemann eingesetzt. So ist man mal ein Affe, der Grimassen macht oder ein enthusiastischer Dirigent. Die App macht unglaublich viel Spaß und ist eine tolle Fortsetzung der beliebten „Streichelzoo“ App vom selben Künstler. Ich liebe Apps, die einen zum Lachen bringen und unterhalten – das macht „CHOMP“ auf jeden Fall.
Feli: Die Apps von „Dr. Seuss“ finde ich klasse. Ich habe (fast) alle originalen Bücher zuhause und war begeistert, als ich die Apps entdeckt habe. Die Kinderbuch Apps sind optisch wie die Bücher aufgebaut, werden aber von tollen Sprechern vorgelesen. Wir empfehlen die Apps immer für ältere Kinder oder Grundschulkinder, die gerade Englisch lernen, denn auf Deutsch gibt es sie nicht. Aber die witzigen Texte in Reimform sind ja eigentlich in Englisch auch am schönsten.
Mittlerweile seid ihr nicht nur Experten für ästhetische Apps, ihr entwickelt sogar selbst eine. Mögt ihr ein paar Sätze zu “Rudi Regenbogen” sagen?
Ja, sehr gerne. Wir sind ganz aufgeregt deswegen. Das ist alles sehr spannend, weil wir auch gerade die Zusage für eine Förderung vom Medienboard Berlin Brandenburg bekommen haben. Die Idee zur eigenen App hatten wir fast zeitgleich mit der Blog-Eröffnung. Es sprudelte nur so vor Ideen und wir haben uns eigene Charaktere und eine Geschichte rund um das Wetter ausgedacht. Der kleine Regenbogen Rudi lebt mit seiner Familie und Freunden in einer bunten Wetterwelt – alle Bewohner sind für das Wetter zuständig. Rudi verliert durch ein Missgeschick seine Farben und gemeinsam mit dem Kind macht er sich nun auf die Suche. Bei sechs Wetter-Bewohnern erfährt man durch je ein Minispiel etwas über Wetterphänomene oder das Weltall. Zum Beispiel wie Regen entsteht, die Mondphasen oder wo der Polarstern steht. Hat das Kind das Rätsel gelöst, erhält Rudi eine Farbe zurück.
Aktuell arbeiten wir an den Animationen und die Programmierung wird gleichzeitig von unseren Entwicklern gemacht. Sprecher (die deutsche Stimme ist William Cohn, juhu!) haben wir schon aufgenommen und das Szenen-Grundgerüst steht bereits. Wir sind also in der heißen Phase und sind guter Dinge, dass die App bald fürs iPad zum Download bereits steht. Drück uns die Daumen!
Viel Erfolg für die alle kommenden Projekte & tausend Dank für das wunderbare Interview, Martina & Feli!
Zum Blog “Ene mene mobile” gelangt ihr hier: http://www.ene-mene-mobile.de/
Grafiken/Illustrationen: © 2016 Ene mene mobile, Berlin
Hej Laura, danke für das spannende Interview. Den Blog “Ene mene mobile” kannte ich noch nicht – super Sache!
Liebe Charlotte, ach das freut mich! Ich war bei Entdeckung auch so begeistert, dass ich die beiden gleich um ein Interview gebeten habe 🙂 Liebste Grüße!